Rezension zu „Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“

Ein Beitrag von David Graefe

Benjamin Maack „Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“ 

Depressionen können eine zehrende Spirale sich immer wiederholender Gedanken sein, aus der es sehr schwer ist auszubrechen. Diese Spirale zeigt Maack in seinem neuem Buch auf. Es liest sich dank der kurzen Kapitel wie ein Tagebuch. Meist stellt er einen Tag aus seinem Leben mit bestimmten Impressionen, Gedanken und Gefühlen dar.  
Am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, übt diese Art und Weise zu erzählen mit den Seiten einen Sog aus, und man will immer mehr wissen, wie denn der nächste Tag aussieht. Gibt es eine Veränderung? Fühlt er etwas anderes? Was passiert in seinem Umfeld?   

Maack erzählt von seinem Aufenthalt in der Psychiatrie, seiner Therapie dort und seinem Leben außerhalb der Klinik. Dank des “Tagebuch”-Stils lässt er die Leser*innen hautnah an seiner inneren Gedankenwelt teilhaben. Er erzählt auch davon, wie ihn – vielleicht verstärkt durch eine Medikamentenumstellung – auf einmal Suizidgedanken heimsuchen. Sein stetiger Kampf mit diesen und mit sich selbst wird im Buch sehr deutlich.  
 

Mich persönlich hat das Buch sehr mitgenommen und mir einen Einblick gegeben, wie es sich anfühlen kann, Depressionen und Suizidgedanken zu haben. Es war für mich selbst eine Reise von Emotionen. Trotzdem saß ich wie gebannt vor den Seiten und mochte gerade die manchmal sehr sprunghafte Schreibweise. Da in meinem Bekanntenkreis selbst eine Person an Depressionen erkrankt ist, ist “Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein” eine hervorragende Möglichkeit, einmal in die Gedankenwelt eines von so einer Krankheit Betroffenen einzutauchen und zu erfahren, was es heißt, täglich damit um gehen zu müssen. Höhen und Tiefen dieser Erfahrung werden einem aufgezeigt und sorgen somit für ein besseres Verständnis, wie viel Kraft es tagtäglich kostet, sich damit auseinanderzusetzen.   Dieser schwere Kampf mit sich selbst wird in diesem Buch sehr schön in seinen Höhen und Tiefen gezeigt.  

Ich finde es begrüßenswert, wenn mehr Bücher solcher Machart erscheinen. Es ist für alle Menschen, gerade in Berufen im Gesundheitswesen,  meiner Meinung nach sehr hilfreich, sich auf eine Reise durch ein solches Gefühlsbad zu begeben, um am Ende ein besseres Verständnis für Depressionen erlangen. Dieses Verständnis wird mir als angehender Arzt in Zukunft sehr helfen, besser auf die Bedürfnisse von Menschen einzugehen, die gerade ähnliches durchmachen. Mir wird es helfen ein besserer Arzt zu werden und es hilft mir jetzt schon ein besserer Mensch zu sein. Daher kann ich jedem der sich mal mit diesem Thema auseinandersetzen will, gerade selber vielleicht eine solche Krankheit oder mit ähnlichen Gedanken zu kämpfen hat, sich dieses Buch zu kaufen, durchzulesen und danach weiter zu verschenken. So eine Geschichte sollte weiterverbreitet werden, da es für ein allgemeines Verständnis für diese Krankheit sehr hilfreich sein kann. Um über so eine Krankheit aufzuklären, um somit einer Entstigmatisierung gegenüber dieser Krankheit zu helfen, sollten mehr solcher Bücher geschrieben werden. Vielen Dank Herr Maack für dieses schöne Buch.  

Disclaimer 

Dieses Buch wurde uns als Verein zur Verfügung gestellt. Somit war es uns möglich, diese Lebensgeschichte zu lesen und zu teilen. 

Aus dem Buch 

Informationen und Hilfe finden Sie bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Sollten Sie akute Selbstmordgedanken haben, die Telefonseelsorge in Deutschland ist rund um die Uhr erreichbar unter 0800 1110111 oder 0800 1110222, in Österreich unter 142 und in der Schweiz unter 143.  
 

Weitere Informationen finden Sie auf diesen Seiten:  

www.deutsche-depressionshilfe.de 

www.telefonseelsorge.de 

www.suizidprohylaxe.de 

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