Was mache ich, wenn es einer Kollegin oder einem Kollegen schlecht geht?
In einem Gespräch mit deinem*r Kolleg*in ist es besonders hilfreich, wenn du Interesse und Wertschätzung zeigst und dich in die Problemlage einfühlst. Am besten nimmst du deine*n Kolleg*in dafür zur Seite. Im Idealfall sucht ihr euch einen Raum, in dem ihr ungestört seid oder geht spazieren. Teilweise braucht es mehrere Anläufe, ein bestimmtes Vertrauensverhältnis und auch von deiner Seite aus Offenheit und Ehrlichkeit. Kläre ab, ob und wenn ja welche Unterstützung dein Gegenüber möchte (z. B. Entlastung durch das Team, Abgabe von Aufgaben, Supervison). Bei schwerwiegenderen Problemen können psychosoziale Beratungsstellen oder ambulante Psychotherapeut*innen die richtigen Anlaufstellen sein. Gemeinsam mit dem*derBetreffenden kannst du besprechen, welche Ansprechpartner*innen, Hilfsmöglichkeiten oder konkrete Lösungen es für die konkrete Problemlage geben kann. Als Kolleg*in unterstehst du erst einmal keiner Schweigepflicht, außer du wirst in deiner Funktion als professionelle Fachkraft konsultiert. Belastet dich die Situation selbst zu sehr, so ist es auf jeden Fall legitim dir auch Unterstützung zu suchen. Kann das Problem nicht gelöst werden und ist von größerer Tragweite, müssen ggf. Vorgesetzte hinzugezogen werden. Wichtig ist jedoch, dass du deinem*r Kolleg*in nicht das Gefühl gibst, dass stets über ihn*sie geredet wird. Sprecht notwendige Schritte deshalb nach Möglichkeit ab oder kündige sie deinem Gegenüber an.