Beschäftigte im Gesundheitswesen sind häufig von psychischen Erkrankungen betroffen. Gleichzeitig ist die
Hemmschwelle zur Hilfesuche hoch und die Angst vor Stigmatisierung groß – und das, obwohl die Betroffenen es in diesem Fall „besser wissen müssten“.
Der Wahrnehmung der eigenen psychischen Gesundheit (Selbstwahrnehmung, Selbsterfahrung) wird von
Menschen, die für die Genesung anderer Menschen Verantwortung tragen – sei es durch ärztliches Handeln,
gesundheitspflegerische Tätigkeiten oder auch durch psychologische Psychotherapie –im bestehenden System zu wenig Rechnung getragen. Dies gilt sowohl für die Ausbildung (hierbei legen wir einen Schwerpunkt auf
Medizinstudierende) als auch für den Berufsalltag. Durch Austausch ist darauf aufbauend die Idee gewachsen,
den Fokus nicht nur auf die bereits Erkrankten zu richten. Wir wollen uns auch – dem Prinzip des
Kontinuumgedankens folgend, der beschreibt, dass es keine klare Trennlinie zwischen gesund und krank gebe –
denjenigen widmen, die sich selbst (noch) nicht als Hilfe benötigend identifizieren würden.