Hy!
Vielleicht ist ja noch jemand hier, der/die Lust sich auszutauschen.
Ich bin auch Medizinstudierende und im 5, Jahr. Ich habe während meines Studiums nun Borderline sowie PTBS diagnositiziert bekommen. Ich bin schon lange in Therapie, war auch schon öfter geplant stationär, habe aber noch einige Meilensteine vor mir.
Bei uns an der Uni läuft es etwas anders und nun habe ich seit diesem Jahr nur noch Klinik und bin im Krankenhaus.
Das alles macht vieles für mich ziemlich schwer. Zuvor konnte ich mich gefühlt gut in den VOs verstecken und die paar Wochen Famulatur zwischendrin konnte ich gut überstehen.
Nun ist alles etwas schwieriger. Einerseits sind viele Triggersituationen (Besonders in der Gynäkologie geht es oft um Trauma aber natürlich auch an der Psychiatrie usw.). Andererseits fühle ich mich die ganze Zeit sehr falsch. Ich habe das Gefühl ich bin völlig allein als Medizinstudierende mit einer psychischen Erkrankung und dass es Ärztinnen gibt, denen es so ähnlich geht wie mir, ist mir unvorstellbar. Klar, rational gesehen kenne ich die Statistiken, aber gefühlt spüre ich das im Umgang mit Kolleginnen im Krankenhaus gar nicht.
Dadurch kriege ich oft das Gefühl, dass ich falsch bin und nicht in das System passe und es peinlich ist. (Klar, rational weiß ich wieder, das das Bullsh*t ist, aber emotional löst es das alles in mir aus.)
Ich glaube es ist echt einfach, das Gefühl allein zu sein wie ich bin. Dass alle anderen "klar kommen" und ich psychische Erkrankungen habe. Mir fehlt irgendwie ein Spiegel, der mir zeigt "Ja, mir ging/geht es auch so wie dir und trotzdem schaffe ich das. Trotzdem bin ich eine gute Ärztin."
Also was ich einfach schön fände, ist zu hören, ob andere das auch kennen. "wirkliche" Menschen sprechen hören, dass sie auch dort waren, wo ich bin. Ein einfacher Realitätscheck also.
Und ich frage mich immer wieder, spricht das ärztliche Personal einfach wirklich nicht über diese ganzen Probleme oder warum kriege ich das nicht mit? Und wie kann ich das alles für mich anders gestalten? Soll ich beginnen über sowas zu sprechen im Arbeitsumfeld? Stigmata aufbrechen (natürlich nur mit Personen, denen ich vertraue)?
Und warum spricht sonst niemand drüber? Ist das im medizinischen Bereich wirklich so viel verrufener?
Danke schon Mal an euch!